Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben und Arbeiten nachhaltig verändert. Und während in der Politikberatung flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zu Home-Office an sich nichts Neues sind, stellen sich im Kontext von New Work gerade durch die Pandemie zahlreiche weitere Fragen zur Arbeit miteinander im Unternehmen. Wie können wir sicherstellen, dass wir auch remote so miteinander kommunizieren, dass wir unsere Arbeit bestmöglich untereinander abstimmen?

Ihr Ansprechpartner

Tasha Schedler*

(*bis 2022 Team Lead bei hbpa)

Mehr als Home-Office und flexible Arbeitszeiten - New Work in der PA-Beratung

Was brauchen MitarbeiterInnen, um möglichst gut unter Pandemiebedingungen arbeiten zu können? Wie sieht unser Arbeitsalltag nach der Pandemie aus? Und wie stellen wir sicher, dass bei all den Vorteilen von New Work und flexiblem Arbeiten das Zwischenmenschliche nicht verloren geht? Gerade wir als kleineres Unternehmen in der Branche haben uns zu diesem Thema im letzten Jahr viele Gedanken gemacht und konkrete Veränderungen angestoßen. Dabei sind wir zu einigen wichtigen Schlüssen gekommen:

1. Das Home-Office: Der Arbeitsort hat sich für viele Menschen mit einer Bürotätigkeit während der Pandemie grundlegend geändert. Viele Menschen verbringen im mittlerweile dritten Pandemiejahr zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit zuhause und arbeiten remote. In einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY gaben 81 Prozent aller Befragten an, sie wollten in Zukunft zumindest teilweise remote arbeiten. Viele Arbeitgeber müssen sich demnach auf signifikante Veränderungen in ihren Arbeitsprozessen einstellen, wenn sie für MitarbeiterInnen attraktiv bleiben wollen. Gleichzeitig muss immer sichergestellt werden, dass die Arbeit remote genauso gut funktioniert wie im Büro. Und vielleicht noch wichtiger: MitarbeiterInnen müssen sich auch remote einem Team zugehörig fühlen, denn das Home-Office kann natürlich auch isolierend sein.

2. Kreativität und persönlicher Austausch: Was im mobilen und hybriden Arbeiten auch nicht immer ganz einfach ist, ist der persönliche Austausch. Im Büro sind nicht immer alle MitarbeiterInnen gleichzeitig anwesend (was unter Pandemiebedingungen auch nicht vertretbar wäre!), und somit fehlen selbstverständlich die kleinen Gespräche zwischendurch oder der schnelle Austausch zu einer aktuellen Entwicklung. Das lässt sich remote nicht in der gleichen Art und Weise darstellen oder ersetzen, was auch eine wichtige Lektion für die Zeit nach der Pandemie ist. Hier könnten feste Bürotage oder ein wöchentlicher Austausch in Person eine Lösung sein, die dennoch allen Flexibilität ermöglicht.

3. Flexible Arbeitszeiten: Zu New Work gehören selbstverständlich auch flexible Arbeitszeiten. Der oben genannten Studie zufolge glauben 78 Prozent der Befragten, dass sie in zehn Jahren ihre Arbeitszeit vollkommen flexibel einteilen können. Mittelfristig braucht es hier in einer Branche wie der Public Affairs-Beratung einen Mittelweg. Politisch vorgegebene Termine, die tagsüber, aber oftmals auch abends stattfinden, müssen im Kundeninteresse wahrgenommen werden. Aber es gilt auch: Flexibilisierung ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sinnvoll. Wir haben dazu eine individuell nutzbare Überstundenregelung eingeführt, die in Absprache flexibel genutzt werden kann. Dabei gilt immer: es gibt für alles eine Lösung.

4. Eine offene Arbeitskultur: Einer der wichtigsten Punkte von New Work ist bei uns das Thema Arbeitskultur. Dazu kann verschiedenes gehören, wobei eines feststeht: Eine gute, täglich gelebte „culture“ lässt sich nicht einfach mit ein, zwei kurzen Maßnahmen etablieren. Die Kultur muss wachsen und erfordert die Bereitschaft und Mitarbeit aller. Man kann diesen Prozess als Arbeitgeber jedoch mit vielen Maßnahmen unterstützen, die über den in der Agenturwelt berühmten „Obstkorb“ hinausgehen. Bei uns gehören dazu regelmäßige Team-Events und das gemeinsame Feiern von Geburtstagen, aber auch der Ausbau einer strukturierten HR. Diese reicht von einem professionellen Onboarding über digitale Weiterbildung bis hin zu regelmäßigen Feedbackgesprächen. Ganz entscheidend ist dabei das Wissen, dass da immer jemand ist, an den sich die MitarbeiterInnen wenden können und mit dem oder der kleine und große Fragen und Probleme sich gemeinsam lösen lassen. Hier sind gerade in Zeiten von Remote-Work klare Strukturen extrem hilfreich, genauso wie ein klarer Ansprechpartner. Am Ende steht dann ein starkes Team, in dem sich alle aufeinander verlassen können!

Fazit: New Work ist im Unternehmen immer ein Prozess, der vermutlich nie ganz abgeschlossen ist. Mit neuen Erfordernissen ergeben sich immer auch neue Lösungen. Dass die Pandemie die Arbeitswelt nachhaltig verändert hat, ist deutlich. Welche weiteren neuen Möglichkeiten die Zukunft mit sich bringt, wird sich zeigen. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und demografischem Wandel kann man jedoch nur sagen: das wichtigste ist am Ende ein starkes Team!